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Mönchberg

Wendelinustag in Mönchberg – ganz nach Wunsch

Wendelinus – der Ortspatron von Mönchberg (man sieht es schon an den Deckengemälden der Pfarrkirche) - wurde in früheren Jahren so verehrt, dass sich sogar noch vor 60 Jahren, zu dessen Festtag am 20. Oktober, die Mönchberger Gymnasiasten vom Unterricht in Aschaffenburg befreien lassen konnten. 

In diesem Jahr zeigte sich, dass die Tradition gerne weitergeführt wird. Die Kapelle war voll besetzt. Franz Leipold, inzwischen von Rom mit dem Titel Monsignore ausgezeichnet, zelebrierte zusammen mit Pater Mathias Yagappa den Gottesdienst.

Die Wendelinuskapelle, an markanter Position in der Mönchberger Flur vor fast 280 Jahren als Nebenkirche erbaut, ist von mehreren Orten gut zu erreichen und wurde früher gerne als Wallfahrtsort besucht. Als 2018 vor allem durch Nässeschäden eine Renovierung anstand war man guten Mutes. Die Verfugung der Bruchsteine, das neue Dach und einige weitere Maßnahmen im Außenbereich geben ein gutes Bild ab. Als die Diözese Würzburg ein Baumoratorium anordnete und die Zeit der Pandemie weitere Schwierigkeiten mit sich brachte schwand die Hoffnung auf eine vollständige Renovierung. Jedoch ließen sich die Mönchberger nicht vollständig entmutigen und sammelten weiter kleine und große Spenden. So hat Martin Bauer schon einige Benefizveranstaltungen organisiert. In diesem Jahr ein Konzert in der Pfarrkirche anlässlich des 40-jährigen Jubiläums seines Lebensmittelgeschäftes. Den Reinerlös übergab er nach dem Wendelinus-Gottesdienst zu 1/3 an Ralf Zöller für die Helfer vor Ort und zu 2/3 an Franz Leipold für die Kapellen-Renovierung. Auch die Mönchberger Straßensänger hatten bei ihrem Auftritt am Kerbsonntag in der Pfarrkirche einen Betrag von 500 Euro gesammelt und gespendet. Eine gute Bereicherung für das zweckgebundene Konto, denn inzwischen liegt die Erlaubnis vor, dass auch der Innenraum der Kapelle „aufgefrischt“ werden kann, wie es Dr. Brandl von der Denkmalschutzbehörde formulierte. Dabei werden aktuelle Möglichkeiten vor Ort berücksichtigt. Wünschenswerte, noch nicht realisierbare Arbeiten werden zurückgestellt, bis modernere Technik und eine günstigere Finanzlage die Durchführung erlauben. Die aktuell geplanten Arbeiten an der Raumschale (Wände, Hohlkehle und Stuckornamente), den Deckengemälden und der Inneneinrichtung (Altar, Heiligenfiguren, Kanzel und Empore) wurden am Wendelinustag nach dem Gottesdienst von Astrid Lurz (Gemeindeteam der Pfarrei) vorgestellt. Die Informationen stammten von Kirchenmaler Christopher Betzwieser, der auch selbst vor Ort war und gerne weitere fachliche Fragen beantwortete.

Bevor die interessierten Kirchenbesucher den verzögerten Heimweg antraten konnten sie sich an Getränken und pikanten bzw. süßen Wendelinus-Taschen oder Wendelinus-Lebkuchen stärken. Weitere Ideen zur Unterstützung des Vorhabens bzw. Nutzung der Kapelle reifen schon in den Köpfen.

Astrid Lurz